Süddeutsche Zeitung • 24.11.2009
[…] Sein Hauptanliegen aber bleibt es, die seelischen Wunden auszuleuchten, die der Krieg geschlagen hat, die noch Jahrzehnte später das Fühlen und Denken der Menschen prägen. Polnische Mädchen, die in Lebensbornheimen germanisiert wurden, die heute zwischen beiden Identitäten hin und her gerissen sind. Ein deutscher Soldat, der beim Warschauer Aufstand Häuser, Kirchen, Paläste sprengen musste, der Augenzeuge schrecklichster Mordtaten der Waffen-SS wurde, der bis heute daran trägt, bei einem grausamen und ungerechten Krieg mitgemacht zu haben. Jedes dieser Schicksale ist fesselnd beschrieben, Nowak hat bei seinem Springen zwischen den einzelnen Zeitebenen nie den großen Spannungsbogen verloren. Er ist ein großartiger Erzähler, und seine Reportagensammlung gehört zweifellos zu den besten aktuellen Büchern über die immer noch so schwierigen deutsch-polnischen Beziehungen. […]
- Der Strick um den Hals
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