Frankfurter Allgemeine Zeitung • 10.03.2010
[…] Erst in einem späteren Raum wird, von Rudolf Eichstaedt 1895 in Öl gemalt, jene Begegnung mit Napoleon in Tilsit beschworen, durch die Luise zur Schmerzensmadonna ihres besiegten Landes aufstieg. Die Aufmachung mit Diadem und Spitzentüchlein in den gefalteten Händen gehört schon zur Mythisierung, aber die Szene ist wahr. Die Königin hat den Franzosenkaiser, der sie von seinen Karikaturisten als Mannweib und Ehebrecherin schmähen ließ, inbrünstig gehasst. Dennoch ließ sie sich auf ein Gespräch mit ihm ein, um mildere Friedensbedingungen für ihr Land zu erbitten. Sie bat vergeblich. Doch die Geste genügte. Dass Luise dem Tyrannen auch noch gefiel, tat ein Übriges. Das Treffen in Tilsit wurde zur Urszene des preußischen Aufstands. […]
- Schmerzensmadonna der Nation
Der gesamte Artikel in der Online-Ausgabe der f.a.z.
- Königin Luise in Ostpreußen
Zwei Vorträge mit Filmvorführung anlässlich des 200. Todestages von Königin Luise von Preußen | Im Rahmen der Ausstellung »Luise. Königin der Herzen«