Zum achzigsten Geburtstag des tschechischen Autors Ota Filip
Klaus Brill

Süddeutsche Zeitung • 09.03.2010

Ota Filip gehört zu denen, die das zwanzigste Jahrhundert versengt hat. Er hat Schmerz erlitten und Schmerzen zugefügt, und er hat davon erzählt. Jetzt, da die alltägliche Grausamkeit des Kommunismus und des Nationalsozialismus aus der lebendigen Erinnerung in die Bücher und Archive abwandert, wirkt ein Schicksal und ein Schaffen wie das seine fast schon wie etwas Historisches. Nachgeborene haben Mühe, sich die inneren Konflikte vorzustellen, in die man geraten konnte. […] Seine ironiegetränkten Erzählungen machten ihn ebenso bekannt wie seine Stellungnahmen für eine Versöhnung zwischen Tschechen und Sudetendeutschen. […]