Zum 200. Geburtstag des Komponisten am 1. März
Martin Meyer

Neue Zürcher Zeitung • 01.03.2010

Als Komponist des romantischen Jahrhunderts schien Frédéric Chopin, geboren am 1. März 1810 bei Warschau, gestorben am 17. Oktober 1849 in Paris, der Prototypus des Leidenden. Genie plus Krankheit, die Kraft der Imagination neben den Hinfälligkeiten des Leibs – das passte ins Bild vom nächtig getriebenen Künstler. So stark wirkte diese Aura, dass sie noch lange die engste Verbindung von Leben und Werk erzwang: Chopins Musik wurde gelesen im Widerhall auf den Menschen, dem es nicht vergönnt war, sich des Daseins zu erfreuen. […]