Der Tagesspiegel • 25.11.2009
[…] Was macht die streitbare Vorsitzende des Bundes der Vertriebenen eigentlich zu einer derartigen Reizfigur? Groß und blond wie sie nun mal ist, ist ihr Part im Polittheater die Revanchistin zu geben, an der sich alle abarbeiten. So braucht sich keiner aus seiner Position zu bewegen. Die Grünen allen voran Claudia Roth, die sonst jeden Flüchtling von Herzen begrüßen, dürfen auf dem scheinprogressiven Denkverbot beharren, das da lautet: Die Anerkennung der Vertriebenen und das Eingeständnis deutscher Schuld schließen sich per se aus. Die Konservativen wie Frau Merkel können ihren Einsatz für die Vertriebenen weiter vertagen. Der Liberale Westerwelle, der so oft vom »Wohl des Landes« spricht, als ob er den Vorwurf fürchte, er sei doch nur seine eigene Ich-AG, hat sich mit der öffentlichen Demütigung von Steinbach wahrscheinlich übernommen. […]
- Das Recht auf die eigene Geschichte
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