Auf Herta Müllers Kritik (siehe Bericht in der Siebenbürgischen Zeitung – Link unten) erwidert Prof. Dr. Paul Philippi im Folgenden.
Paul Philippi

Siebenbürgische Zeitung • 12.11.2009

[…] Natürlich darf man »erschüttert« sein, dass im kommunistischen Rumänien solche Rücksichtnahmen erfolgten. Erfolgen mussten? Die Auswanderer, die solche Rücksichtnahmen hinter sich gelassen hatten, schwammen damals und schwimmen heute auf der Welle der Anerkennung der »freien Welt«. Sie mögen es genießen. Sie haben, bevor sie den Franz Werfel-Preis annahmen, auch andere Preise angenommen, wie z. B. den des Zentralkomittees des kommunistischen Jugendverbandes Rumäniens. Was ihnen nicht vorgeworfen wird. Dass sie nun aber jene anderen, die sich damals noch (schon!) getrauten, für das Überleben im Kommunismus einzutreten, heute der Kollaboration mit der Securitate zeihen – und zwar nicht aufgrund von vorhandenen Indizien, sondern aufgrund des Generalverdachtes, den sie als damals Ausgewanderte an die Gebliebenen herantragen, das ist mehr als nur kurz geschlossen: Wo geht aus dem Brief der Hermannstädter Kirchenleitung hervor, dass sie auf Druck der rumänischen Regierung gehandelt hat? […]