Neue Zürcher Zeitung • 04.11.2009
[…] Der große Traum des Minderheitenschriftstellers bleibt die Anerkennung durch das Zentrum. Er will als deutscher Schriftsteller gelten. Die meistgestellten Fragen, mit denen man als rumäniendeutscher Autor konfrontiert ist, lauten: Wann haben Sie Deutsch gelernt? Schreiben Sie auch Rumänisch? Sind Sie zweisprachig aufgewachsen? Hat sich Ihre Sprache durch die Auswanderung verändert? Und, nach einer kleinen Pause: Fahren Sie noch hin? – Kaum einer, der sich nach dem Unterschied zwischen dem Schreiben im Kommunismus und jenem in der westlichen Gesellschaft erkundigt. Nach den Paradoxien, mit denen ein Autor konfrontiert wird, der ausgewandert ist, ohne in einem Exil zu leben, und der durch seine Entscheidung gleichermaßen der Provinz, dem Kommunismus und dem rumänischen Nationalismus eine Absage erteilt hat. […]
- Der Schriftsteller als Rumäniendeutscher
Der gesamte Artikel in der Online-Ausgabe der nzz