Vor fünfzig Jahren, zur Frankfurter Buchmesse von 1959, erschien ein Roman, der die Deutschen das Fürchten und das Lesen neu lehrte: Günter Grass setzte mit der »Blechtrommel« einen Paukenschlag.
Julia Franck

Frankfurter Allgemeine Zeitung • 19.09.2009

[…] Wie stark haben sich unsere Gesellschaft, unser Land und unsere Sprache in den vergangenen fünfzig Jahren verändert? Wie in den gut dreißig Jahren zuvor, in denen Günter Grass aufwuchs und sein Deutsch lernte, mit dem er dieses Werk schrieb? Eine trommelnde, aufrührende, über jeden und sich selbst spottende Sprache, die ihre Herkunft seziert und dabei in der Nase des Lesers den Duft des rauchenden Kartoffelackers der kaschubischen Landschaft evoziert, der sich mit dem Geruch von Sex mischt, genauer dem der Zeugung unter vier Röcken, unter denen ein bereits auf der Flucht befindlicher Mann seinen Weg unversehens in die Bäuerin findet. […]

  • Das Porträt des Deutschen als Zwerg

    Der gesamte Artikel in der Online-Ausgabe der f.a.z. • im kostenpflichtigen Archiv: Bitte geben Sie in die Suchmaske den Titel des Artikels ein.