tagesschau.de • 01.09.2009
Auf der Halbinsel Westerplatte bei Danzig wird heute des 70. Jahrestags des Beginns des Zweiten Weltkriegs gedacht. Damals überfiel Deutschland Polen. tagesschau.de sprach mit dem polnischen Historiker Robert Traba über das noch immer schwierige Verhältnis zwischen Polen und Deutschen.
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Traba: Alle Schüler in Deutschland wissen: Am 1. September 1939 wurde Polen von den Deutschen überfallen, der Zweite Weltkrieg hatte damit begonnen. Doch in den allermeisten Fällen ist das doch totes Wissen, ein totes Datum. Auswendig gelernt, um in der nächsten Klassenarbeit eine gute Note zu schreiben. Es ist bestimmt keine lebendige Aufarbeitung der Geschichte. Dazu wäre es wichtig, wirklich über alle relevanten historischen Ereignisse zu reden, aber in einem ganz bestimmten Kontext.
tagesschau.de: In welchem?
Traba: Ohne Zweifel gibt es im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg eine ganze Kette von wichtigen Ereignissen, mit denen wir uns – völlig zu Recht – intensiv auseinandersetzen: Nationalsozialismus, Holocaust, Bombenkrieg. Nur ein Thema geht dabei verloren und das ist das Thema »Besatzung«. »Besatzung« heißt ja, dass nicht nur Verbrecher am Krieg oder Okkupationen beteiligt sind, sondern auch ganz normale Menschen. […]
- »In Deutschland fehlt es an Interesse«
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