Die Welt • 28.06.2009
[…] Das deutsche Element in der Kultur, in den Straßen der Kaufmannsstadt vom Krantor über den Artushof bis zum Zeughaus, vor allem in der Sprache – es hatte über Jahrhunderte dominiert. Das Umland der Stadt im alten Westpreußen wiederum war ein polnisch-kaschubisch-deutscher Flickenteppich. Die meisten Deutschen hier hatten irgendwo auch polnische Vorfahren. Und umgekehrt. All dies betonen diejenigen in der Stadt, die sich heute um ihre Geschichte und ihre Besucher kümmern, ganz offen. Der Bürgermeister setzte durch, dass man auch wieder »Danzig« sagen und schreiben darf, nicht nur »Gdańsk«. Die letzten versprengten Deutschen wiederum, die in der Stadt wohnen, hängten an die Wand ihres Vereinszimmers zwar die deutsche Fahne, Nationalhymne und den Bundespräsidenten. Doch sie alle stellen im Gespräch nicht nur ihre gemischten Wurzeln heraus, sie trinken auch schon mal morgens – maßvoll – gern ein Gläschen Wodka. […]
- Zwischen Danzig und Gdańsk
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