Rezension | »Blumen der Finsternis«: Aharon Appelfeld erzählt einmal mehr vom unwahrscheinlichen Überleben
Süddeutsche Zeitung, 20.12.2008
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Von Jörg Magenau

[…] Die Grundmotive dieses Lebens kehren auch in seinem jüngsten Roman wieder: Die traumatische Trennung von den Eltern, das Überleben im Versteck und in den Wäldern und vor allem die Perspektive des Kindes, das nicht versteht, aber umso schärfer empfindet, was mit ihm und ringsum passiert. Hugo heißt dieser Junge in Blumen der Finsternis. Seine Mutter übergibt ihn ihrer Freundin Mariana, die als Prostituierte in einem Bordell arbeitet. Dort verbirgt er sich anderthalb Jahre lang in einer Abstellkammer, von der aus er hören kann, wie Mariana nachts ihre Freier empfängt. Es sind deutsche Soldaten, die oft gewalttätig sind und die von ihrer Judenjagd berichten. Zu Mariana entsteht eine seltsame Beziehung. Sie ersetzt ihm die Mutter, wird ihm allmählich aber auch zu einer Art Geliebten, ohne dass er das so nennen könnte. […]

Hänsel und Gretel im Zweiten Weltkrieg
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