Polens Präsident attackiert Vertriebenenstiftung erneut
Thomas Urban

Süddeutsche Zeitung • 09.03.2009

[…] Die nationalkonservative rzeczpospolita befand in einer zweiseitigen Analyse, dass die polnische Seite völlig missachtet habe, wie sehr sich der BdV unter Steinbachs Führung geändert habe: Sie habe zum Beispiel den Verzicht auf Forderungen an Polen durchgesetzt. In der linksliberalen gazeta wyborcza rief der frühere Bürgerrechtler Waldemar Kuczyński seine Landsleute zu mehr Gelassenheit auf: »Wir sollten Erika Steinbach in Ruhe lassen und auch nicht die Alarmglocken läuten, selbst wenn sie in diese Stiftung einziehen sollte.« In der Tageszeitung dziennik wurde Verständnis für die deutsche Vertreibungsdebatte ausgedrückt, die eine Hinwendung zu eigenen Opfern bedeute: »Kein Volk kann, wenn von seiner Geschichte gesprochen wird, nur zur Scham verurteilt sein.«