Frankfurter Allgemeine Zeitung • 29.06.2008
[…] Im Gespräch hatte Lenka Reinerová so gar nichts von jener Eitelkeit, die der Ruhm für gewöhnlich mit sich bringt. Sie liebte es, Deutsch zu sprechen, ohne sich mit den wirklich Großen der deutschsprachigen Literatur Prags zu vergleichen. Im Grunde blieb sie eine Journalistin, die sich den Freund und Mentor Egon Erwin Kisch zum Vorbild nahm. In den tschechischen Literaturkreisen Prags war sie zwar bekannt, aber sie gehörte nicht dazu. Dass sie es war, die das erste Theaterstück von Václav Havel teilweise ins Deutsche übersetzte und dadurch dem späteren Staatspräsidenten seine erste deutsche Premiere bei Boleslaw Barlog in Berlin vermittelt hatte, erzählte sie stets mit einem verschmitzten Lächeln, als der Kollege längst berühmter war als sie selbst. […]
- Schreiben in Zeiten des Prager Vorfrühlings
Der gesamte Artikel in der Online-Ausgabe der f.a.z.