Kölner Stadt-Anzeiger • 02.06.2008
Ins Visier geraten sind Zeithistoriker, die sich für den Dialog mit Deutschen und Juden aussprechen. Ihren Höhepunkt erlebte die Hetzjagd in den letzten zwei Jahren, als die Kaczynski-Brüder immer wieder gegen Kommunisten und Homosexuelle, Deutsche und Russen Front machten.
[…] Dass die Herausgeber – neben Borodziej auch der renommierte Osteuropahistoriker Hans Lemberg – nach Durchsicht von Zehntausenden Dokumenten zu dem Schluss kamen, dass auch polnische Politiker 1944 und 1945 eine Mitverantwortung an der Vertreibung der Deutschen trügen, hält Musial für das »verzerrte deutsche Bild von der polnischen Geschichte«, das auch der »kommunistischen Propaganda« in der Volksrepublik entspreche. In Wirklichkeit sei Stalin der eigentliche Urheber der Vertreibung gewesen. Borodziejs These vom »unschuldigen Stalin und den bösen Polen« sei grundfalsch. Dass Borodziej nie behauptete, Stalin sei unschuldig an der Vertreibung, interessiert Musial in seinem Denunziationseifer nicht. […]
- Rhetorische Treibjagd auf Historiker
Der gesamte Artikel in der Online-Ausgabe des kölner stadt-anzeigers