Antoni Sobański berichtet aus dem alten Berlin
Marta Kijowska

Frankfurter Allgemeine Zeitung • 18.02.2008

[…] Er läuft in der Stadt herum, liest die Tagespresse, führt unzählige Gespräche, und es kommt durchaus vor, dass er sich später über manches ironisch, ablehnend oder verwundert äußert. Doch welches Thema er auch anspricht – die Eigenheiten der deutschen Mentalität, die wirtschaftliche Situation, die Judenfrage oder das Niveau der Theater –, immer liefert er ein vollständiges und unparteiisches, nur hin und wieder durch einige Reflexionen ergänztes Bild. Selbst die Bücherverbrennung, deren Zeuge er kurz nach seiner Ankunft wird, betrachtet er mit dem Auge eines nüchternen Außenstehenden: »Das Interesse auf den Gesichtern fiel in die Kategorie mittelmäßig. Die einzigen Rufe kamen von den marschierenden Studenten oder denen, die auf den Lastwagen die Hakenkreuzbanner schwenkten.« […]