In Niederschlesien haben sich die polnischen Einwohner an deutsche Nostalgietouristen gewöhnt
Der Tagesspiegel • 05.05.2008

von Knut Krohn

[…] »Wir profitieren hier von einer Kultur, die im Grunde nicht unsere ist«, erklärt einer der vielen Souvenirverkäufer, die an dem steilen Aufstieg von der Bushaltestelle zur Kapelle ihre Stände aufgebaut haben. Er bietet nicht nur kleine Modelle des Gotteshauses feil, sondern auch Rübezahlfiguren in allen Größen, Farben und Formen. Der Legende nach soll der Berggeist hier gewohnt haben. Die Eltern des Verkäufers stammen aus dem äußersten Osten Polens, der nun ein Teil Weißrusslands ist, und wurden nach dem Krieg in der Nähe von Karpacz angesiedelt. Sie wohnen in einem Haus, das früher Deutschen gehörte. »Es war Krieg«, sagt der Mann dann, was nicht wie eine Anklage oder eine Rechtfertigung klingt, sondern ganz einfach wie eine Tatsache. […]

Alte Heimat, neue Heimat
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