Das Deutschlandhaus in Berlin: Bald soll es als »Sichtbares Zeichen« dem Erinnern an Flucht und Vertreibung dienen
Eckhard Fuhr

Die Welt • 15.02.2008

[…] Es gibt keine offizielle polnische Beteiligung, aber doch eine wohlwollende Begleitung, was auch bedeuten kann, dass polnische Wissenschaftler an der geplanten Ausstellung mitarbeiten, die in den Grundzügen auf der Schau Flucht, Vertreibung, Integration beruhen soll, die mit großen Erfolg und unter beträchtlichem polnischen Lob vor zwei Jahren im Bonner Haus der Geschichte gezeigt wurde. Sie beschäftigte sich mit der Integration von 12 Millionen Flüchtlingen und Heimatvertriebenen in die deutsche Nachkriegsgesellschaft und würdigte deren Beitrag zum Wiederaufbau. Auf heftige Kritik aus Polen war dagegen die Ausstellung Erzwungene Wege gestoßen, die zur gleichen Zeit von der Stiftung »Zentrum gegen Vertreibungen« ausgerichtet worden war. Sie bettete zwar die Vertreibung Deutscher politisch korrekt in einen gesamteuropäischen Zusammenhang ein und gab dem Vertreibungsschicksal der Polen angemessenen Raum. Weil aber hinter der Stiftung auch der Bund der Vertriebenen und vor allem dessen Präsidentin Erika Steinbach steckt, war die Empörung in Polen groß. Nun heißt es, dass auch Elemente dieser Schau in die neue Dauerpräsentation übernommen werden könnten. […]

  • Wo einst Odol frischen Atem versprach

    Der gesamte Artikel in der Online-Ausgabe der Welt

  • Flucht, Vertreibung, Integration

    Wechselausstellung nicht nur über das unmittelbare Geschehen von Flucht und Vertreibung, sondern auch den vielfältigen Eingliederungsprozess der Menschen in der Bundesrepublik und der DDR

  • Erzwungene Wege

    Eine Ausstellung des »Zentrum gegen Vertreibungen« (ZgV) • Beispiele unterschiedlicher europäischer Vertreibungsschicksale im 20. Jahrhundert