Auf den Spuren des jüdischen Erbes von Budapest
Christoph Braendle

Neue Zürcher Zeitung • 17.01.2008

[…] Heute, einst. Und die verfluchte Zeit dazwischen. Das ist der Refrain, den wir ständig hören werden. Vielleicht 100.000 Juden leben heute in Budapest. Die meisten haben mit Religion wenig am Hut. Trotzdem gibt es 23 Synagogen, die nach der Straße, an der sie stehen, benannt sind: die Frankel-Leo-Straße-Synagoge also, die Vasvári-Pál-Straße-Synagoge, die Bethlen-Platz-Synagoge. Die meisten stammen aus dem 19. Jahrhundert, als das Budapester Judentum blühte, und sind seit kurzem glänzend renoviert. Die wichtigste und prächtigste und das eigentliche Zentrum des gläubigen jüdischen Lebens ist die Dohány-Straße-Synagoge. Sie ist mit 3.000 Plätzen wohl auch eine der größten Europas; und sie wurde ebenfalls glänzend renoviert. […]