Frankfurter Allgemeine Zeitung • 27.11.2007
[…] Dass alles Deutsche den Polen seit dem Angriff auf ihr Land durch Hitler als feindlich erschien, war nach den Erfahrungen des Krieges nicht verwunderlich. Diese Erfahrungen führten auch dazu, dass in den neuen Westgebieten Polens, also im früheren Pommern und Schlesien, zunächst eine völlige kulturelle Polonisierung angestrebt wurde. Bis in die neunziger Jahre hinein gab es faktisch keinen Erinnerungsort, der an die deutsche Bevölkerung und ihr Wirken anknüpfte. Aber die Menschen, die neu hier angesiedelt worden waren, die zum Teil aus jenen östlichen Landesteilen stammten, die der Sowjetunion zugeschlagen wurden, hatten Fragen. Sie wollten nicht in einem Niemandsland leben, sondern die Geschichte der Landschaften und Orte kennen. So veränderte sich allmählich die Haltung gegenüber jener Zeit, die vor ihrer Zeit lag – die Zeit der Deutschen. […]
- Das geistige Tagebuch der Deutschen
Der gesamte Artikel in der Online-Ausgabe der F.A.Z.