Frankfurter Allgemeine Zeitung • 20.11.2007
[…] Der Gießener Hochschulpräsident freut sich über das Osteuropazentrum. Um zu beweisen, dass Gießen der richtige Ort ist, hat er zwei Gutachten eingeholt. Sie sind von solcher Qualität, dass er es vorzieht, sie nie zu verwenden. Da die sprachwissenschaftliche Turkologie und die Slawistik die wichtigsten Fächer des Osteuropazentrums sind, sieht das interdisziplinäre Konzept des Zentrums ziemlich einfach aus: die slawisch-türkischen Beziehungen. Jeder, der etwas von Osteuropa versteht, hält das für ein Randgebiet. […] Die vorzügliche Marburger Bibliothek der slawischen Philologie hat man nach Gießen transportiert. Dort steht sie seit über einem Jahr in Kartons und ist nicht benutzbar. Das Herder-Institut muss nun mit einer Universität kooperieren, mit der es zuvor buchstäblich nichts zu tun hatte. Heute gibt es vier Professoren der osteuropäischen Geschichte in Gießen. Die Zahl der Studenten übersteigt die ihre nicht. Im Vergleich dazu lehrte ich in Marburg ein Massenfach. […]
- Wie ein Minister und ein Universitätspräsident einmal einen Studienort zerstörten
Der gesamte Artikel unter dem Titel »Wie ein Studienort zerstört wurde« in der Online-Ausgabe der F.A.Z.