In Osteuropa wäre eine pragmatische statt eine fundamentalistische Geschichtspolitik gefragt
Sonja Margolina

Neue Zürcher Zeitung • 14.09.2007

Der Artikel ist der zweite Beitrag zu einer Kontroverse um die Vergangenheitsaufarbeitung in Ostmitteleuropa (siehe Links unten).

[…] Die ostmitteleuropäischen Staaten brauchten lediglich fünfzehn Jahre, um Transformation und institutionelle Anpassung an die EU zügig zu bewältigen. Doch nach dem Eintritt in die EU, als endlich zusammenwachsen sollte, was zusammengehört, tut sich zwischen den alten und den neuen Europäern eine Kluft auf, die für Irritationen und politische Blockaden sorgt. Die »Neueuropäer« befleißigen sich eines antiquierten Nationalismus, und die Geschichtspolitik manch eines neuen Mitglieds entspricht nicht dem westeuropäischen Konsens. Mehr noch: Polen und die baltischen Staaten treiben ihre Konfrontation mit Russland auf die Spitze und schwächen damit die Handlungsfähigkeit der EU. […]