Die seit Ende des vergangenen Jahres unternommenen Bemühungen der Universität Leipzig, der Stadt Leipzig sowie von einer Reihe außeruniversitärer Forschungseinrichtungen, Unternehmen und Mittlerorganisationen zur Bündelung und Vernetzung ihrer Aktivitäten zu Mittel- und Osteuropa haben jetzt mit der Gründung des Kompetenzzentrums Mittel- und Osteuropa Leipzig e. V. zu einem ersten greifbaren Ergebnis geführt. Vertreten waren auf der Gründungsversammlung im Alten Senatssaal neben der Universität Leipzig die Stadt Leipzig, das Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle, die Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, die Stadtwerke Leipzig, die MaxicoM GmbH, das Geisteswissenschaftliche Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas (GWZO), InterDaF, die Societas Jablonoviana, das Sorbische Institut Bautzen, das Institut für Länderkunde, das Europahaus Leipzig, das Simon-Dubnow-Institut für Jüdische Geschichte und Kultur, die Hochschule für Grafik und Buchkunst, die Industrie- und Handelskammer zu Leipzig sowie das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst. Zu persönlichen Gründungsmitgliedern zählen der Direktor des Polnischen Instituts Leipzig und der Honorarkonsul des Königreichs Schweden in Leipzig.
Zu Vorstandsmitgliedern des neuen Zentrums wurden der an der Universität Leipzig und am GWZO tätige Osteuropahistoriker Professor Dr. Stefan Troebst, der Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs der Universität Leipzig, Professor Dr. Helmut Papp, und Adam Stanyer, Prokurist der Stadtwerke Leipzig, gewählt.
Angesichts der in Leipzig sowie im übrigen Sachsen vorhandenen Verdichtung von wissenschaftlichen wie praktischen Mittel- und Osteuropapotenzialen war bereits 2001 von der Sächsischen Hochschulentwicklungskommission empfohlen worden, diese Kompetenzballung mittels einer neuen Struktur zu vernetzen und zu bündeln. Die Universität Leipzig hat in ihrem Entwicklungskonzept von 2002 die Forschung zu Mittel- und Osteuropa sowie Südosteuropa als einen ihrer Schwerpunkte definiert.
Das neu gegründete Kompetenzzentrum bezieht neben wissenschaftlichen Einrichtungen regionale Wirtschaftsunternehmen, kulturelle Institutionen und vor allem die Stadt Leipzig ein. Es will Hilfestellung bei der Einwerbung von forschungsbezogenen Drittmitteln leisten, als Informationsdrehscheibe für Forschung und Öffentlichkeit dienen sowie als Schnittstelle der regionalen Forschungs-, Unternehmens- und Kulturlandschaft fungieren - etwa durch Bereitstellung von Trainings- und Beratungsangeboten für Partner aus Wirtschaft und Verwaltung.
Der erste Schritt, die Bündelung der lokalen Akteure, ist erfolgt. Der zweite Schritt wird die Einbeziehung der mittel- und osteuropabezogenen Wissenschafts-, Wirtschafts- und Kulturkompetenzen der anderen Teile Sachsens umfassen. "In Dresden, Freiberg, Görlitz und Chemnitz", so der Vorstandsvorsitzende Professor Troebst, "ist das Interesse an einer Mitwirkung im Kompetenzzentrum Mittel- und Osteuropa Leipzig bereits jetzt sehr hoch."
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