Der in Czernowitz geborene und in Rumänien aufgewachsene Physiker Richard M. Weiner schreibt »Miniatom-Projekt« | Mysteriöses in internationaler Kernforschung
Maria Panagiotidou

Wiesbadener Tagblatt • 10.07.2007

[…] Weiners Drang nach einer Verschnaufpause wird mit einem Blick auf seine Biografie, die sich fast wie ein Krimi liest, verständlich. Mit zehn Jahren kam er als deutschsprachiger Jude in seinem rumänischen Geburtsort Czernowitz ins Getto, wo seine Mutter starb. Fünf Jahre durfte er nicht zur Schule gehen. Sein Vater, ein Jurist, brachte ihm Latein bei und unterrichtete ihn in Mathematik. Nach einem Sprung in die weiterführende Schule studierte er in Bukarest Physik. Als Weiner 1958 einen Ausreiseantrag stellte, geriet er ins Visier des rumänischen Geheimdienstes. Erst 1969 gelang ihm mit seiner heutigen Ehefrau die Flucht über die Tschechoslowakei und Österreich in die Schweiz, wo er anfing, im Genfer CERN zu arbeiten und weltweit zu forschen. […]