Pressemitteilung des ›Zentrums gegen Vertreibungen‹ • 30.05.2007
Zu der Ankündigung von Ministerpräsident Roland Koch, dass Hessen Pate des Zentrum gegen Vertreibungen wird, erklärt die Vorsitzende Erika Steinbach MdB: Ich freue mich und begrüße es sehr, dass der Hessische Ministerpräsident Roland Koch auf dem Sudetendeutschen Tag erklärt hat, dass Hessen Pate der Stiftung Zentrum gegen Vertreibungen wird. Das war eine Initialzündung. Damit ist Hessen das erste Patenland unserer Stiftung und es zeigt sich, dass die seinerzeitige Entscheidung, den Sitz der Stiftung in Wiesbaden zu nehmen, richtig war.
Gleichzeitig begrüße ich, dass auch Ministerpräsident Edmund Stoiber inzwischen für Bayern die Bereitschaft einer Patenschaft erklärt. Nach mehr als 400 Patenstädten stellen sich damit erstmals zwei Bundesländer aktiv an die Seite unserer Stiftung. In Bayern hat damit auch die Arbeit des SPD-Fraktionsvorsitzenden Franz Maget Früchte getragen, der seit Jahren darauf drängt, dass Bayern Patenland der Stiftung wird.
Das Land Hessen hat nach dem Krieg bis zum Jahre 1950 über 700.000 Heimatvertriebene aufgenommen. Dies entsprach fast 17 Prozent seiner damaligen Bevölkerung. Der Freistaat Bayern hat zwei Millionen Heimatvertriebenen, rund 21 Prozent seiner damaligen Bevölkerung eine Heimat geboten. Einheimische und Vertriebene haben gemeinsam das Land wieder aufgebaut.
Mit der Übernahme der Patenschaften auf kommunaler und Landesebene wird ein starkes Signal der Solidarität mit dem Schicksal der deutschen Heimatvertriebenen und dem Respekt vor ihren Leistungen gesetzt. Unsere Stiftung freut sich darüber, vor allem, weil damit Vertrauen in die Arbeit der Stiftung signalisiert wird. Jeder weiß, dass die Initialzündung zur Einrichtung einer Dokumentationsstätte in Berlin von unserer Stiftung ausgegangen ist. Mit der allseits gewürdigten Ausstellung Erzwungene Wege – Flucht und Vertreibung im Europa des 20. Jahrhunderts, die drei Monate lang im Kronprinzenpalais gezeigt wurde und demnächst als Wanderausstellung zu sehen sein wird, haben wir einen wichtigen Baustein für die künftige Dauerausstellung geliefert. Als nächstes beginnen die Vorarbeiten für eine Ausstellung zur ›Siedlungsgeschichte der Deutschen in Mittel-, Ost- und Südosteuropa‹. Wir sind auf einem guten Weg.