Kriegsende und unmittelbare Nachkriegszeit im nordböhmischen Děčín/Tetschen
Andreas Wiedemann

Radio Prag • 08.05.2007

»[...] ›Der erste Bürgermeister nach dem Fall des Dritten Reiches war ein Deutscher, Albert Allert, das war ein Antifaschist. Das war praktisch, die Stadt war nämlich von Deutschen besiedelt und man musste mit der Bevölkerung irgendwie kommunizieren und die Tschechen konnten das teilweise nicht oder nicht richtig‹ [...] erläutert Petr Joza.‹
[...]
›Die Tschechen, die hier waren, die konnten ganz genau unterscheiden. Die kannten die Leute und wussten, wer gut ist und wer schlecht. Wer immer ein Nazi gewesen war, wer sich immer nach dem Wind gedreht hat und wer immer standhaft gewesen war. Aber die Tschechen, die hierhin kamen, zum Beispiel aus Melnik oder aus Prag, die kannten hier keinen. Die sahen nur Deutsche und Tschechen. Die Deutschen sprachen deutsch und deshalb waren sie schlecht. Und weil die Leute mit solchen Ansichten innerhalb von wenigen Monaten nach Kriegsende die Oberhand bekamen, waren auch die deutschen Antifaschisten, die im Krieg wirklich was geleistet haben, ziemlich schlecht dran.‹ […]«

(Quelle: Radio Prag)