Deutschlandfunk • 06.03.2007
»[…] Der Film gehört natürlich jetzt in den allgemeinen Zusammenhang einer Debatte seit etwa drei, vier Jahren. Die ist eröffnet worden durch Günter Grass mit dem Krebsgang, also dem Untergang der Wilhelm Gustloff mit etwa 9000 ertrunkenen Flüchtlingen, fortgesetzt worden von Jörg Friedrich mit dem Buch über den Brand, also über den Alliiertenluftkrieg gegen die deutschen Städte, und hat sich jetzt des Flucht- und Vertreibungsthemas bemächtigt. Da kann man sozusagen prinzipiell kritisieren. Ich glaube, dass zwei Generationen, also die 60 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg, es so gut wie unvermeidbar machen, dass auch die Perspektive zu ihrem Recht kommt, dass die Deutschen nicht nur Täter, sondern namentlich im Bombenkrieg und bei der Vertreibung auch Opfer waren. Das große Problem bei der Darstellung ist jetzt, dass man das in einer angemessenen Sprache, sozusagen in einer disziplinierten Grundeinstellung vertritt. […]«
- Zwischen Pilcher-Kitsch und historischer Wahrheit
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