Radio Prag • 06.03.2007
An der deutsch-tschechischen Grenze sind sich die Menschen in den vergangenen 17 Jahren immer näher gekommen. Dabei sind die Erfahrungen nicht immer nur schön, manchmal können sie auch schmerzhaft sein. Doch Verständigung über kulturelle Grenzen hinweg lässt sich üben.
»[…] Solche Seminare bieten zum Beispiel die Brücke/Most-Stiftung in Zusammenarbeit mit der Projektagentur Idor sowie zwei weiteren Trägern deutsch-tschechischer Zusammenarbeit an. […] Rainer Böhme ist nicht nur Musiker, sondern auch Unternehmer. Der Mann in den mittleren Jahren stammt aus Sebnitz. Von dort ist es ein Katzensprung ins tschechische Dolni Poustevna / Nieder-Einsiedel. Böhme betreibt eine Agentur, die Reisen ins Nachbarland vermittelt, und er hat einen grenzüberschreitenden Kinoklub ins Leben gerufen. Außerdem verläuft auch sein Privatleben deutsch-tschechisch: Seine Frau stammt aus dem Nachbarland und die Kinder wachsen zweisprachig auf. Rainer Böhme ist wirklich beschlagen in grenzüberschreitenden Kontakten. Aus eigener Erfahrung weiß er, dass es beiderseits der Grenze immer noch Ressentiments gibt: ›Wer diese Vorbehalte zwischen Deutschen und Tschechen leugnet, der spinnt einfach. Oder er sieht die Realitäten nicht. Die Vorbehalte gibt es.‹ Doch wie damit umgehen? Das ist zum Beispiel ein Aspekt, der beim Seminar Interkulturelle Kompetenz für die deutsch-tschechische Zusammenarbeit Anfang März in Dresden vermittelt wurde.[…]«