Petr Masek

Radio Prag • 17.02.2007

Am 9. Januar dieses Jahres wurde Karel Schwarzenberg zum Außenminister der Tschechischen Republik ernannt. Die Ernennung eines Adligen in diese wichtige Regierungsfunktion hat große Aufmerksamkeit ausgelöst. Wer sind die Schwarzenbergs überhaupt und in welcher Beziehung standen sie in der Vergangenheit zum tschechischen Staat?

»[…] Die Schwarzenbergs sind ursprünglich ein deutsches Adelsgeschlecht. Ihre erste Erwähnung geht auf das Jahr 1127 zurück. Damals waren sie noch als Herren von Seinsheim oder von Sowensheim bekannt. Erst Anfang des 15. Jahrhunderts haben sie den Namen Schwarzenberg angenommen, als sie die gleichnamige Herrschaft in Franken erwarben. Zum ersten Kontakt mit den Ländern der böhmischen Krone kam es im 15. Jahrhundert, als sich Erkinger von Schwarzenberg an der Seite von Kaiser Sigismund am Kreuzzug gegen die Hussiten beteiligte. […] Die Schwarzenbergs gingen 1948 nach Österreich, wo im Jahr 1965 der ältere Hluboka-Zweig ausgestorben ist. Ihr Besitztum erbte der heutige Außenminister Karel VII., der als anerkannter Politiker von 1984 bis 1990 Präsident des Helsinki-Komitees für Menschenrechte war. Nach der politischen Wende 1989 wurde ihm ohne Schwierigkeiten das Besitztum des Orlík-Zweigs in Böhmen zurückerstattet. […]«