Zum Tod des Dichters und diesjährigen Büchner-Preisträgers Oskar Pastior
Richard Wagner

Der Tagesspiegel • 06.10.2006

[…] Es ist eine Kindheit in der siebenbürgischen Stadt Hermannstadt, eine, wie man so sagt, behütete Zeit. Die dreißiger Jahre waren in Rumänien durchaus chaotisch, aber auch Basis einer von Ambivalenzen nicht freien Aufbruchstimmung. Pastior stammte aus einer Familie von Siebenbürger Sachsen, er ist Minderheitler, durch Status und Sprache. Sprachen sind viele um ihn herum, er hört sie, tastet sie ab, fühlt sich in sie hinein. […]