Der Fünfkirchener Journalist ist seit über dreißig Jahren einer der bedeutendsten Vorkämpfer für die Erhaltung und Pflege der Kultur der Ungarndeutschen.
Dr. Tamás Csaba
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Heute wird er 78 Jahre alt und seine Schaffenskraft ist ungebrochen.

Josef Baling wurde am 16. August 1928 in dem kleinen Dorf Feked im Komitat Branau/Baranya geboren. Seit 1952 ist er als Journalist bei der Zeitung Dunántúli Napló, der bedeutendsten Regionalzeitung für Westungarn, tätig. In der ersten Hälfte der siebziger Jahre begann er, sich aktiv für die kulturellen und politischen Belange der Ungarndeutschen einzusetzen – eine Aufgabe, die Josef Baling seitdem in selbstloser ehrenamtlicher Arbeit erfüllt. Über lange Jahre war er als stellvertretender Vorsitzender der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen für die Kulturarbeit zuständig. Josef Baling kann auf bedeutende Erfolge zurückblicken, insbesondere organisierte er die Pflege der Volkmusik und des Volkstanzes der Donauschwaben. Für seine Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Auch heute, im Alter von 78 Jahren, ist er nach wie vor rastlos tätig: Neben seiner Arbeit als Journalist engagiert er sich zur Zeit für die Aufzeichnung der langsam aussterbenden dörflichen Mundarten der Ungarndeutschen in der Branau.

Aus einem Interview:

»Im Jahre 1984 bat mich die Abteilung Kultur des Rates des Komitats Baranya, mich intensiv mit der deutschen Minderheit zu beschäftigen. Damals konnte ich bereits auf eine zehnjährige Tätigkeit in der zentralen Leitung des Verbandes der Ungarndeutschen zurückblicken.

Wir begannen in der Branau bereits Ende der siebziger Jahre damit, Dorfversammlungen zu organisieren. Wir stimmten darüber ab, wer zu den Kongressen fahren und wer in die Leitungsgremien gewählt werden sollte. [...] Damit haben wir ein ordentliches System der Interessenvertretung organisiert und damit schließlich und endlich auch das System der demokratischen Institutionen vorangebracht. 1992 gründeten wir die Gemeinschaft der Deutschen Vereinigungen im Komitat Baranya, die auch heute noch existiert. [...] Später wurde ich Vorsitzender des Bundes der Deutschen Minderheitenselbstverwaltungen des Komitats Baranya.

Die Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen wählte mich zu ihrem stellvertretenden Vorsitzenden für den Bereich der Kulturarbeit. Diese Aufgabe liegt mir bis heute am Herzen. Wir haben dann den Landesrat der Chöre, Orchester und Tanzgruppen gegründet. Das erste landesweite Treffen der Chöre fand in Tatabánya statt. [...] Ich habe durch meine Tätigkeit viel interessantes und schönes erlebt, wofür ich sehr dankbar bin. Die Kultur der ungarndeutschen Minderheit lebt.«