Wir freuen uns, dass die Landesselbstverwaltung der Deutschen in Ungarn eine zentrale Gedenkstätte und ein Denkmal für die vertriebenen Deutschen, die bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges in Ungarn lebten, mit vielen Spenden von Heimatvertriebenen und Sponsoren errichten konnten. Wir danken der ungarischen Regierung, dass sie sich auch finanziell daran beteiligt hat.
Die Einweihung einer zentralen Gedenkstätte und eines Denkmals für die vertriebenen Deutschen am 18. Juni in Budaörs (Wudersch) wird vom Bund der Vertriebenen sehr begrüßt, ebenso wie die gleichzeitig in Budapest gezeigte Ausstellung über die Vertreibung der Deutschen, die die Öffentlichkeit aufklären soll. Damit wird den verletzten Gefühlen der Ungarndeutschen Rechnung getragen.
Rund 200000 Deutsche waren am Ende des Zweiten Weltkrieges auf brutale Art und Weise enteignet und vertrieben worden. Es ist gut, dass jetzt genau dort, wo diese Vertreibungen begannen, in Budaörs (Wudersch), den Leiden der Deutschen ein Denkmal gesetzt wird.
Sich der jeweils eigenen Verantwortung zu stellen und Wege zu einer Wiedergutmachung zu beschreiten sind gute Schritte zur Normalisierung. Es zeigt auch, dass Ungarn mitten in Europa angekommen ist und mit beiden Beinen auf dem Boden der europäischen Werteordnung steht.
Ausdrücklich ist dem ungarischen Parlament für die Absicht zu danken, demnächst einen Gedenktag für die Vertreibung der Deutschen abzuhalten.
Die Ernsthaftigkeit des Bemühens um eine gemeinsame Aufarbeitung der Vertreibung wurde besonders durch die Anwesenheit der ungarischen Parlamentspräsidentin Katalin Szili und der deutschen Botschafterin in Ungarn, Ursula Seiler-Albring, unterstrichen. Den mitfühlenden Worten der Parlamentspräsidentin, die die Vertreibungsdekrete als »Dokumente der Schande« bezeichnet hat, ist zu danken. Die Vertriebenen können die Absicht, mit diesem Denkmal ein Mahnmal zur Versöhnung und zur Beschäftigung mit dem Verbrechen »Vertreibung« zu schaffen, nur von ganzem Herzen unterstützen.