Der methodische Magier der Sprache hat ein Œuvre von größter Radikalität und Formenvielfalt geschaffen. Pastior erzeugt aus Buchstaben und Lauten, anmutig und witzig, immer neue poetische Welten.
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Der mit 40.000 Euro dotierte Preis wird auf der Herbsttagung der Deutschen Akademie am 21. Oktober 2006 in Darmstadt verliehen.

Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung verleiht den Georg-Büchner-Preis in diesem Jahr an Oskar Pastior, den methodischen Magier der Sprache, der ein Œuvre von größter Radikalität und Formenvielfalt geschaffen hat. Pastior erzeugt aus Buchstaben und Lauten, anmutig und witzig, immer neue poetische Welten.

Der mit 40000 Euro dotierte Preis wird auf der Herbsttagung der Deutschen Akademie am 21. Oktober 2006 in Darmstadt verliehen.

Die Entscheidung wurde, am 14. Mai 2006, in Kopenhagen getroffen.


Kurzbiographie:

Oskar Pastior, geboren 1927 im siebenbürgischen Hermannstadt, wurde als Angehöriger der deutschen Minderheit 1945 zur Zwangsarbeit im Donbas (Ukraine) deportiert. Nach der Rückkehr 1949 schlug er sich zunächst mit Gelegenheitsarbeiten durch, bis er 1955 ein Studium der Germanistik an der Universität Bukarest beginnen konnte. Anschließend arbeitete er als Rundfunkredakteur beim Rumänischen Rundfunk. Seit 1969 lebt er als freier Schriftsteller in Berlin. Sein Werk wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Zuletzt erhielt er den Peter-Huchel-Preis 2001 und den Erich-Fried-Preis 2002.


Werkverzeichnis (Auswahl):

    Offne Worte, Bukarest 1964
  • Gedichte, Bukarest 1965
  • Vom Sichersten ins Tausendste, Frankfurt am Main 1969
  • Gedichtgedichte, Darmstadt [u. a.] 1973
  • Höricht, Lichtenberg 1975
  • An die neue Aubergine, Zeichen und Plunder Berlin 1976
  • Fleischeslust, Lichtenberg 1976
  • Der krimgotische Fächer, Lieder und Balladen, Erlangen 1978
  • Ein Tangopoem und andere Texte, Berlin 1978
  • Wechselbalg, Gedichte 1977–1980, Spenge 1980
  • Oskar Pastior/Petrarca:33 Gedichte, München 1983
  • sonetburger, Berlin 1983
  • Anagrammgedichte, München 1985
  • Lesungen mit Tinnitus, Gedichte 1980–1985, München [u. a.] 1986
  • Jalousien aufgemacht. Ein Lesebuch, München [u. a.] 1987
  • Kopfnuß, Januskopf. Gedichte in Palindromen München [u. a.] 1990
  • Neununddreißig Gimpelstifte, Berlin 1990
  • Eine Scheibe Dingsbums, Gedichte, Ravensburg 1990
  • Feiggehege, Berlin 1991
  • Urologe küßt Nabelstrang, verstreute Anagramme 1979-1989, Augsburg 1991
  • Vokalisen & Gimpelstifte, München [u. a.] 1992
  • Eine kleine Kunstmaschine, 34 Sestinen, München [u. a.] 1994
  • Das Unding an sich, Frankfurter Vorlesungen, Frankfurt am Main 1994
  • Gimpelschneise in die Winterreise-Texte von Wilhelm Müller, Weil am Rhein [u. a.] 1997
  • Das Hören des Genitivs, Gedichte, München [u. a.] 1997
  • O du roher Iasmin, Weil am Rhein [u. a.] 2000
  • Villanella & Pantum, Gedichte, München [u. a.] 2000
  • Werkausgabe, München [u. a.]
  • Bd. 2. »Jetzt kann man schreiben was man will!«, 2003
  • Bd. 3. »Minze Minze flaumiran Schpektrum«, 2004
(Quelle: Pressmitteilung der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung)