Berliner Zeitung • 10.04.2006
[…] Gerne würden wir nun ein bisschen von Czernowitz schwärmen – von der Anmut der diversen Gotteshäuser und der Pracht der alten Universität, vom jüdischen Friedhof, von den spielenden Kindern in der Mittagssonne am Schewtschenko-Denkmal (der ukrainische Nationaldichter, nach dem der heutige Fußballgott benannt ist) … Aber, ach!, am Ende überwiegen doch andere Eindrücke: die allgegenwärtige Kombination aus Lederjacke, Jogginghose, Kampfhund, oder aus blondierter Mähne, Minirock, Pfennigabsätzen; die fetten Mercedes mit getönten Scheiben und Fernsehschirmen in den Kopfstützen der Vordersitze; die große Synagoge, die immer noch als Kino missbraucht wird; und die hartnäckige Abwesenheit von Toilettenpapier. […]
- Iss, bis der Arzt kommt
Der gesamte Artikel in der Online-Ausgabe der Berliner Zeitung