Interview mit Gerd Harms, Staatssekretär in der Potsdamer Staatskanzlei, über Polen als Brandenburgs wichtigsten Handelspartner
Uwe Rada

die tageszeitung • 04.04.2006

[…]
taz: Die Berliner Vision von Mittel- und Osteuropa bezieht sich nicht mehr nur auf Warschau oder Moskau, sondern auch auf das Naheliegende: die Oderregion. Dazu wird es am Mittwoch eine Wirtschaftskonferenz geben, zu der neben Berlins Wirtschaftssenator Wolf auch Brandenburgs Wirtschaftsminister Junghanns einlädt. Trotzdem tut sich Brandenburg mit dem Thema schwer. Warum?
Harms: Hier ist noch Definitionsarbeit zu leisten, worüber wir eigentlich reden. Die Oder und ihre angrenzenden Gebiete umfassen mehr als die mit dem Begriff »Oderregion« umschriebenen Räume. Und dann: Geht es um ein Städtenetzwerk zwischen Stettin, Berlin, Posen und Breslau? Oder auch um den Raum dazwischen? Dies sind für Brandenburg, aber auch für die polnische Wojewodschaft Lubuskie, die keine Stadt in dieses Metropolennetzwerk einbringen, wichtige Fragen. Und schließlich sollten wir die Felder für Kooperationspotenziale eher sektoral als räumlich betrachten. […]