Karl-Markus Gauß besucht die deutschen Minderheiten in Osteuropa
Sabine Berking

Frankfurter Allgemeine Zeitung • 31.01.2006

[…] Gleichzeitig sind diese Bücher Warnrufe: Vielfalt und Toleranz in der Gegenwart kann nur praktizieren, wer mit dem Erbe der Vergangenheit sorgsam umgeht. Diese Sorge aber bleibt die Ausnahme. Ins Gauß-Archiv der »sterbenden Europäer« sind nun auch die deutschen Minderheiten Osteuropas aufgenommen, die einst in Landschaften wie Bessarabien, die Zips, Transsylvanien oder das Memelland ausgewandert waren. Heute sind nicht nur die Namen dieser Landschaften weitgehend vergessen, sondern auch die Geschichte der Menschen, die diese Grenzländer zwischen einstigen Imperien bewohnten – zwischen Österreich-Ungarn und Preußen, Preußen und Rußland, Rußland und dem Osmanischen Reich. […]