Deutsche Welle – Monitor Ost- / Südosteuropa, 11.02.2003
Kiew, 10.2.2003, UNIAN, ukrain.
Deutschland betreibt unter dem Deckmantel der Hilfe für ethnische Deutsche in der Ukraine Geldwäsche. Das erklärte heute (10.2.) auf einer Pressekonferenz bei der Nachrichtenagentur UNIAN der Vorsitzende der deutschen Landsmannschaft in Kiew, Heinrich Adler-Harms. Wie ein Korrespondent von UNIAN berichtet, sagte er, dass die deutsche Bundesregierung für die Unterstützung der Deutschen, die in der Ukraine lebten, viel Geld zur Verfügung stelle, jedoch komme das Geld nicht an.
Heinrich Adler-Harms teilte mit, dass Deutschland 20 Millionen D-Mark an die 1992 gegründete Stiftung, die die Rückführung von aus der Ukraine deportierten Deutschen unterstützen sollte, überwiesen habe. 1996 habe die Stiftung jedoch aufgehört zu bestehen und das Geld sei verschwunden. Darüber hinaus habe die deutsche Botschaft 67 Millionen Hrywnja für die deutsche Gemeinschaft in der Ukraine bereitgestellt, jedoch sei dieses Geld zweckentfremdet worden, so der Vorsitzende der Landsmannschaft.
Heinrich Adler-Harms sagte, in der Ukraine gebe es etwa 100 gesellschaftliche Hilfsorganisationen für ethnische Deutsche. 90 Prozent von ihnen seien aber nicht einmal gemäß der staatlichen Gesetzgebung registriert. Nach Worten von Heinrich Adler-Harms werde gerade über diese Organisationen Geld gewaschen, das eigentlich für ethnische Deutsche bestimmt sei. Er fügte hinzu, dass zwischen den Organisationen immer mit Bargeld und gegen Unterschrift abgerechnet werde.
Der Vorsitzende der Landsmannschaft betonte, er habe sich mehrfach an die ukrainischen und deutschen Rechtsschutzorgane gewandt und nie eine Antwort erhalten. „Ich habe mehr als 30 Briefe an die Staatsanwaltschaft und den Sicherheitsdienst der Ukraine geschrieben und bislang keine einzige Antwort bekommen“, sagte er.
Nach Ansicht von Heinrich Adler-Harms zeigt dies, dass es sich hierbei um eine gut geplante Geldwäsche handelt, hinter der hochrangige Personen stehen. Heinrich Adler-Harms unterstrich, er sei auf Beweise für Geldwäsche in Höhe von über 160 Millionen D-Mark gestoßen und das sei nur die Spitze des Eisberges. (MO)