Erklärung des Vorstands des soziokulturellen Verbands der deutschen Minderheit zu den Kontroversen um die deutschen Denkmäler in der Region Oppeln

Deutsche Welle – Monitor Ost- / Südosteuropa, 31.01.2003

Warschau, 28.1.2003, PAP, poln

Der soziokulturelle Verband der deutschen Minderheit in der Region Opole (Oppeln) ist der Meinung, dass die Kampagne um die deutschen Denkmäler zur Ehrung der deutschen Soldaten, die während der beiden Weltkriege gefallen sind, eine überflüssige Hetzjagd sowohl gegen die Mitglieder der deutschen Minderheit als auch gegen Polen, d.h. gegen die Opfer des Krieges sei.

In einer an die Polnische Presseagentur adressierten Erklärung vom letzten Dienstag (28.01) teilte der Vorstand des soziokulturellen Verbandes der deutschen Minderheit mit, dass er die seit einigen Tagen andauernde Propagandakampagne in den Medien mit großem Bedauern und mit Unruhe verfolge. (...)

„Den Schlesiern war die Ideologie des Nazismus fremd und deswegen können wir die Behauptungen, die unsere Gefühle verletzten, nicht verstehen, wonach wir die Wehrmacht oder andere Einheiten, die als verbrecherisch gelten, unterstützt haben sollen. Unsere Väter und Brüder waren keine Verbrecher. Wir schämen uns nicht, die Erinnerung an die uns nahe stehenden Personen zu wahren, die als Soldaten zur Armee und zur SS eingezogen wurden“, heißt es in der Erklärung.

Die Beschlüsse der Kommission und des Rates für den Schutz des Gedenkens an die Opfer des Kampfes und des Martyriums verbieten es, auf diesen Denkmälern das Eiserne Kreuz und andere Militärmotive (...) abzubilden.

Nach Ansicht des Vorstandes des soziokulturellen Verbandes der deutschen Minderheit gibt es auf diesen Denkmälern keine Nazisymbole, die die Ehre und die Gefühle der Polen verletzten könnten. (Sta)