Frankfurter Allgemeine Zeitung • 23.12.2005
[…] Czernowitz, zweiundzwanzig Poststationen von Lemberg entfernt, dieser kosmopolitische Traum im kleinen, in dem Juden, Ruthenen – so bezeichnete man in der Habsburger Monarchie die Ukrainer –, Deutsche, Griechen, Armenier und Rumänen in Harmonie miteinander lebten, war alles andere als das naturwüchsige Produkt einer günstigen welthistorischen Stunde. Das Gegenteil ist der Fall. Als im Jahr 1774 österreichisches Militär den kleinen Marktflecken besetzte, weil er mitsamt seiner Umgebung die strategisch wichtige Verbindung zwischen Nordsiebenbürgen und dem 1772 annektierten Galizien schuf, lebten dort gerade noch 338 Familien. […]
- Der Traum einer Stadt
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