In seiner Autobiografie ging der jüngst verstorbene Peter Glotz offen und streng mit sich ins Gericht
Norbert Mappes-Niedick

Frankfurter Rundschau • 07.12.2005

[…] Er war kein »Kennedy«, wie man in den Sechzigerjahren in der SPD die strahlenden jungen Hoffnungsträger nannte, aber natürlich auch kein »Urgestein«. Kaum meinte man den Zusammenhang seines Denkens verstanden zu haben, überraschte er mit seiner stets leicht grummelnden Fürsprache für Privatfernsehen, Studiengebühren oder zuletzt für Erika Steinbachs »Zentrum gegen Vertreibung«. Solche Überraschungen schienen ihm Spaß zu machen. Anhänger hatte und wollte er keine. […]