Frankfurter Rundschau • 19.10.2005
[…] Die Gefahr des plötzlichen Umschlagens der bergenden, blauen Kuppel über der den Betrachter synästhetisch einspinnenden Landschaft in einen leeren schwarzen »Schlund«, der allen Umraum verödet, regierte das Szenario der Lebensangst Stifters. Dieser Gefahr begegnete er mit einer Wechseltechnik von Schreiben und Essen, die die Verausgabung bei der Niederschrift durch die Aussicht auf opulente Wiederauffüllung antrieb und belohnte. So heißt es in einem Brief von 1861: »Dann folgt wieder Arbeit am Witiko bis 9 Uhr, dann harrt meiner eine ganze Ente. Mich hungert aber jetzt schon so, dass ich glaube, ich esse zwei.« […]
- Süchtig nach einem Süchtigen
Der gesamte Artikel in der Online-Ausgabe der Frankfurter Rundschau