Vor 100 Jahren starb der heute kaum bekannte, aber in seiner Zeit berühmte und anerkannte Geograf Ferdinand von Richthofen
Andreas Hentschel

Nordkurier • 08.10.2005

[…] Auf dem Wege dorthin unternahm von Richthofen einen Abstecher ins schlesische Karlsruhe (heute Pokoj), wo er am 5. Mai 1833 zur Welt gekommen war. […] Seine Mutter Ferdinande (1807–1885) betätigte sich schriftstellerisch, während der Vater Karl (1801–1874) vor allem seine Besitzungen verwaltete. Von ihm wusste der Sohn, dass die böhmischen Ritter und preußischen Freiherren der Familie ursprünglich in der Mark beheimatet waren – erstmalig namentlich erwähnt zu Beginn des 16. Jahrhunderts in Bernau bei Berlin als Prätorius (=Schultheiß) und 1661 als von Richthofen geadelt. Die 1735 in den Stand der Freiherren erhobenen Abkömmlinge der Familie erlangten Landgüter in Schlesien, zugleich gingen aus ihnen bedeutsame Persönlichkeiten hervor, darunter Geistliche, Diplomaten und Gelehrte. Öffentlich wirklich namhaft wurde nur der Jagdflieger Manfred von Richthofen (1892–1918), der legendär als der »rote Baron« immer wieder mal über die Fernsehbildschirme geistert. […]