Der Opfer von Flucht und Vertreibung kann nur im europäischen Kontext gedacht werden.

Online-Portal der Bundesregierung • 21.09.2005

Durch die Gemeinsame Erklärung der deutschen und polnischen Bischöfe fühlt sich Kulturstaatsministerin Weiss in ihrer Initiative bestärkt, der Opfer von Flucht und Vertreibung im 20. Jahrhundert allein im europäischen Kontext zu gedenken: »Ich bin den Bischöfen dankbar für ihren klaren Appell, eine gemeinsame, auf Verständigung, Versöhnung und Freundschaft fußende Aufarbeitung der deutsch-polnischen Vergangenheit jeder nationalen Nabelschau vorzuziehen.

Das ›Europäische Netzwerk Erinnerung und Solidarität‹ das vor kurzem seine Arbeit aufgenommen hat, bietet die beste Garantie dafür, dass der von den Bischöfen befürchtete Ungeist des Aufrechnens von Schuld keine neuen Heimstätten findet. Wer alte Wunden aufreißt, spaltet Europa an seiner empfindlichsten Stelle, der Grenze zwischen Deutschland und Polen. Mit dem ›Europäischen Netzwerk Erinnerung und Solidarität‹ erhalten wir dagegen eine Topographie des aufrichtigen Gedenkens, die den Weg in das vorurteilsfreie und versöhnte Europa des 21. Jahrhunderts weisen wird.«