Die exotische Sprache als Bindemittel: Literatur in Estland
Matthias Biskupek

Frankfurter Rundschau • 13.09.2005

[…] In der »estnischen Zeit«, wie man hier lange die Jahre von 1920 bis 1940 nannte, konnte jeder Este zumindest deutsch und russisch, um die östliche und die westliche Welt geistig zu erobern. Heute spricht man mit dem Vorsitzenden des estnischen Schriftstellerverbandes, Jan Kaus, einem Dreißiger, am besten Englisch. Er beklagt, dass man mit estnischer Literatur nur schwer auf den deutschen Markt komme – hätte man nicht so emsige Sachwalter, wie die Berliner Übersetzerin Irja Grönholm, wäre es noch komplizierter. […]