Die Preisträger 2005: Angelika Marsch, Tadeusz Kijonka und Herbert Hupka (Sonderpreis)

Der Kulturpreis Schlesien des Landes Niedersachsen wird seit 1977 verliehen. In Niedersachsen hatten besonders viele deutsche Schlesierinnen und Schlesier, die nach dem Zweiten Weltkrieg ihre Heimat verlassen mussten, Aufnahme gefunden und wesentlich zum Wiederaufbau des Landes beigetragen. Die Niedersächsische Landesregierung hatte diesen Preis daher seinerzeit gestiftet als Zeichen der Verbundenheit des Landes Niedersachsen mit den in der Bundesrepublik Deutschland lebenden Schlesierinnen und Schlesiern. Mit dem Preis sollten die Leistungen solcher Kunstschaffender gewürdigt werden, die entweder selbst aus Schlesien stammen oder deren auszuzeichnendes Werk Bezüge zu Schlesien aufweist. Gegenstand der Preisverleihung waren hervorragende Einzel- oder Gesamtleistungen auf dem Gebiete der Literatur, der bildenden Kunst und der Musik.

Seit 1991 hat sich die Niedersächsische Landesregierung, getragen von dem Gedanken der Verständigung und Aussöhnung zwischen Deutschen und Polen, das geänderte Ziel gesetzt, mit der Verleihung des Kulturpreises Schlesien zur gemeinsamen Pflege und Weiterentwicklung des Kulturgutes Schlesiens und des Kulturschaffens der Schlesierinnen und Schlesier beizutragen. Seitdem können auch polnische Künstlerinnen und Künstler, die in Schlesien wohnen, den Preis für hervorragende Leistungen auf dem Gebiete der Literatur, der bildenden Kunst und der Musik erhalten.

Außerdem kann der Preis für besondere Verdienste um die Erhaltung, Weiterentwicklung und Verbreitung des Kulturgutes Schlesien vergeben werden. Mit dieser Neuausrichtung wurde die Erwartung verbunden, dass die öffentliche Ehrung von Preisträgerinnen und Preisträgern aus Deutschland und Polen die Begegnung von Menschen ermöglicht, die durch ihre Herkunft oder ihr Schaffen der europäischen Kulturlandschaft Schlesien verbunden sind.

In den zurückliegenden 10 Jahren haben sich die mit der Neuausrichtung des Kulturpreises Schlesien verbundenen Erwartungen erfüllt. Der Kulturpreis Schlesien hat sich zu einem deutsch-polnischen Begegnungspreis entwickelt, der zum festen Bestandteil der Verständigung zwischen Deutschland und Polen gezählt werden muss. Der Kulturpreis Schlesien besteht aus zwei gleichwertigen Preisen, die mit je 5.000 Euro dotiert werden.

Preisträger:
Angelika Marsch (Wissenschaftlerin)
Tadeusz Kijonka (Dichter)
Herbert Hupka (Sonderpreis)

Ansprache:
Uwe Schünemann, Minister für Inneres und Sport Niedersachsen
Paweł Wróblewski, Marschall der Woiwodschaft Niederschlesien

Laudationes:
Prof. Jan Harasimowicz
Dr. Andreas Lawaty
Dr. Idis Hartmann

  • Kulturpreis Schlesien

    Weitere Informationen auf der Website des Niedersächsischen Ministeriums für Inneres und Sport