Kommentar
Hans-Jörg Schmidt

Die Welt • 15.07.2005

[…] Paroubek geht als erster Regierungschef einen für tschechische Verhältnisse geradezu revolutionären Schritt. Er erkennt an, dass die Sudetendeutschen im NS-besetzten Böhmen und Mähren nicht per se durchweg Verräter und Verbrecher waren, die zu Recht kollektiv vertrieben und entrechtet worden seien. Viele tschechische Politiker haben das zwar auch schon vor Paroubek gesagt; der Regierungschef aber will mehr: Mit einer symbolischen Geste gegenüber sudetendeutschen Antifaschisten, die sich loyal zum tschechoslowakischen Staat verhalten hatten, möchte er als erster auch durch konkrete Taten mit dem Prinzip der Kollektivschuld aufräumen. […]

  • Sudeten

    Der gesamte Artikel in der Online-Ausgabe der Welt