Highlights: Veranstaltungen zur Gesetzeslage im Minderheitenbereich und zur ungarndeutschen Literatur, die österreichische Filmwoche und die deutschen Filmabende

Neue Zeitung № 28/2005 • 15.07.2005

Das Lenau-Haus zu Fünfkirchen kann im ersten Halbjahr mit den Besucherzahlen zufrieden sein. Dies sagte NZ gegenüber der Geschäftsführer Johann Habel vor dem Beginn der kurzen Sommerpause, die noch bis zum 20. Juli dauert. Dann öffnet das Haus erneut seine Türen und erwartet die Interessenten im Zeitungssaal, in der Bibliothek und im Computerraum.

Die ersten Monate im Jahr 2005 sorgten mit neuen und interessanten Programmen für eine ansehnliche Zahl von Besuchern, meint Johann Habel und freut sich besonders darüber, daß die Veranstaltungen der Lenau-Salon-Reihe mit wenigen Ausnahmen recht gut besucht waren. Besonders viele kamen, als es um die Gesetzeslage im Minderheitenbereich oder um die ungarndeutsche Literatur ging. Bei dieser, wie bei allen anderen Programmreihen, sei auch die Hilfe des Kulturmanagers der Robert-Bosch-Stiftung, Axel Halling, sehr wichtig, so Habel. Oft kommen durch die von ihm initiierten Veranstaltungen auch solche Leute ins Lenau-Haus, die sich von Programmen, welche direkt die Ungarndeutschen betreffen, vielleicht weniger angesprochen fühlen. Viele Gäste hatten die österreichische Filmwoche und die deutschen Filmabende, die, wie alle Veranstaltungen im Haus, kostenlos besucht werden konnten. Als Farbtupfer erwähnt Geschäftsführer Habel den Fünfkirchner Aufenthalt von Wiener Gymnasiasten, die über die Kultur und Identität der Ungarndeutschen Nachforschungen durchgeführt haben und im wesentlichen vom Lenau-Haus unterstützt wurden.

Eine Vereinsmüdigkeit sei im Haus auch kaum zu bemerken, wie sie sonst oft in Ungarn beobachtet werden kann. Den harten Kern bildet bei den aktiven Interessenten der Deutschklub im Lenau-Haus, dessen Mitglieder sich mindestens zweimal im Monat treffen, von denen zählen übrigens die meisten zu den Gründungsmitgliedern des Vereins. Andere Programme, wie etwa der Filmklub, ziehen einen anderen Kreis von Besuchern an. Vielmehr sei die Besucherzahl von der Jahreszeit und von den Ferien beeinflußt, so Habel, sobald sich das Wetter bessert und die Menschen ihre Freizeit unter freiem Himmel verbringen können, gehe das Interesse an Veranstaltungen in geschlossenen Räumlichkeiten zurück. Ebenso wirke es sich aus, wenn die Studenten in die Ferien fahren oder in die Prüfungszeit entlassen werden.

Das Haus ist zwar noch bis zum 20. Juli urlaubsbedingt geschlossen, nachher kann es aber im Rahmen des normalen Dienstbetriebs besucht werden, Computerraum, Zeitungssaal und Bibliothek stehen auch in der warmen Jahreszeit zur Verfügung. Besonders gern spricht Johann Habel auch über zwei Reisemöglichkeiten, die der Lenau-Verein Grundschülern und Gymnasiasten anbieten kann, die sich bei Wettbewerben oder in der Sprach- und Kulturpflege besonders hervorgetan haben. Die Schüler können nach Oberroth in Deutschland zu einer Zeltfreizeit fahren, die Gymnasiasten besuchen ein Naturschutzlager in Metzelberg. Mit den gewohnten und auch neuen Veranstaltungen und Angeboten geht es dann im September weiter.

(Der Artikel ist unter dem Titel Lenau-Haus genießt Besucherinteresse in der Neuen Zeitung erschienen. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der Neuen Zeitung.)