Deutsch-Tschechische Presseagentur • 15.07.2005
Prag. Am 14. und 15. April 2005 tagte der Verwaltungsrat des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds in Prag. Der Verwaltungsrat behandelte in dieser Sitzung über 200 gemeinschaftliche Projekte, wobei er 167 davon bewilligte. Der Umfang der Förderung beträgt insgesamt fast 790.000 Euro.
Der Austausch und die Diskussion deutsch-tschechischer Gemeinsamkeiten verlaufen sowohl auf neu gewonnenen als auch etablierten Ebenen. Um den Aufbau eines Museums der Deutschen in Böhmen in Usti nad Labem vorzubereiten, wird das deutsch-tschechische Symposium Geist der Gründer im Oktober stattfinden. Weitere kulturelle und systembezogene Fragestellungen werden in Prag im Rahmen der internationalen Konferenz zu Friedrich Schiller und der Weg Europas sowie einem Symposium zum Umgang mit Menschenrechten zwischen den Juristischen Fakultäten der Karlsuniversität und der Uni Tübingen ausgeleuchtet. Deutsch-tschechisches Engagement im Bereich Schule und Bildung schätzt der Zukunftsfonds besonders bei den auf Nachhaltigkeit angelegten Programmen. So gehören Gastschuljahraufenthalte für Gymnasiasten, Praktika für Berufsschüler und Auszubildende wie auch einsemestrige Hochschulaufenthalte zu den konsequent geförderten Wegen zum Verständnis des Nachbarlandes. Hervorzuheben ist hier die Einzigartigkeit des Projektes Generationsübergreifende Umweltbildung im böhmisch-sächsischen Grenzgebiet, für welches das ökologische Zentrum Suchopýr eine beträchtliche Unterstützung erhielt.
Als kulturelle Höhepunkte im Sommer und Herbst fördert der Zukunftsfonds das Deutsch-Tschechische Festival in Brno, das Festival Tschechischer Kunst und Kultur in Berlin, Dresden und Köln am Rhein sowie das Theaterfestival deutscher Sprache, welches die Prager Theaterszene jährlich um deutschsprachige Gastspielen bereichert. Zu den weniger sichtbaren jedoch bedeutenden künstlerischen Kooperationen gehört das Benefizkonzert des binationalen Chors Apsora zugunsten von Sommerlagern für Heimkinder sowie die Ausstellung Intercity Praha-Berlin, die deutsche und tschechische Absolventen von Kunsthochschulen vorstellt.
Das Wissens um deutsche Kulturgeschichte zu vertiefen verspricht vor allem eine Übersetzung der selbstkritischen Familiengeschichte Richard Wagners Wer mit dem Wolf nicht tanzt. Verfasst vom Urenkel des Komponisten, Gottfried Wagner, fand sie bereits große Beachtung.
Restaurierungen von Sakralbauten im Grenzgebiet, die als Orte der Begegnung von Deutschen und Tschechen beliebt sind, unterstützt der Zukunftsfonds weiterhin z.B. in Světlík durch die Restaurierung des Mobiliars der Kirche des Hl. Jakobus des Älteren, durch die Erneuerung der Fassade des Hl. Antonius von Padua in Melč oder einem Wechsel der Verglasung im Hl. Bonifacius in Liberec Hanychov.
Wichtige Sympathien füreinander schaffen aber ebenso die vielfältigen Freizeitaktivitäten deutscher und tschechischer Schulen, die der Zukunftsfonds gerne fördert. In den Sommermonaten beleben sie regelmäßig das Grenzgebiet.
- Breite Palette der Zusammenarbeit
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