Herta Müller las im Deutschen Hygiene-Museum in Dresden
Michael Bartsch

Dresdner Neueste Nachrichten • 09.07.2005

[…] Zeitlos bleibt dabei die Auseinandersetzung der Philologin mit der bewusstseinsbildenden Rolle der Sprache, sowohl in ihrer Instrumentalisierung durch Herrschende als auch in der Selbstbehauptungsfunktion der Ohnmächtigen. Deshalb sind ihre Reflexionen nicht nur wegen der Erinnerungen lesenswert. Der Beitrag »Bei uns in Deutschland« beispielsweise beschreibt die hartnäckige sub-verbale Ausgrenzung auch derer, die wir offiziell als deutschstämmige, deutschsprachige, ja längst eingebürgerte deutsche Staatsangehörige wie Herta Müller willkommen heißen. […]