Bei den letzten deutsch-russischen Kulturbegegnungen im Dezember 2004 in Hamburg/Schloss Gottorf wurde in Anwesenheit von Präsident Wladimir Putin und Bundeskanzler Gerhard Schröder die Einrichtung von Arbeitsgruppen auf den Weg gebracht.

Bundesregierung • 27.04.2005

Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), Christina Weiss, hat seit ihrem Amtsantritt die Rückführung kriegsbedingt verbrachter deutscher Kulturgüter aus Russland offensiv gegenüber ihren russischen Kulturministerkollegen Michail Schwidkoi und Alexander Sokolow vertreten.

Die Verhandlungsführung zu den einzelnen Rückgabefällen war stets mit den betroffenen deutschen Einrichtungen abgestimmt. Bei den letzten deutsch-russischen Kulturbegegnungen im Dezember 2004 in Hamburg/Schloss Gottorf wurde in Anwesenheit von Präsident Wladimir Putin und Bundeskanzler Gerhard Schröder die Einrichtung von Arbeitsgruppen auf den Weg gebracht. Mitglieder der Arbeitsgruppen sind neben staatlichen Vertretern insbesondere Vertreter der betroffenen großen Einrichtungen beider Seiten. Koordiniert werden die Arbeitsgruppen durch den Präsidenten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Prof. Dr. Lehmann, und den zuständigen Gruppenleiter der BKM, Ministerialdirigent Winands.

Der Ansatz, mittels Arbeitsgruppen trotz der allseits bekannten schwierigen Rahmenbedingungen in Russland bei diesem Thema zu deutlichen Fortschritten zu kommen, greift entsprechende Initiativen wieder auf, die im Vorfeld des russischen Beutekunstgesetzes von 1998 zum Erliegen gekommen waren. Nicht die deutsche Beutekunstpolitik ist gescheitert, wie mitunter suggeriert wird, sondern die öffentliche Meinung in Russland hat sich seit Mitte der 90iger Jahre grundlegend verändert, und dies hat letztlich größere Rückgabeerfolge über die Kirchenfenster der Marienkirche in Frankfurt/Oder hinaus verhindert. Eine bereits fest terminierte und schriftlich vereinbarte Rückgabe der Bremer Baldin-Sammlung scheiterte am plötzlichen Widerstand der russischen Duma.