Wiener Zeitung • 27.01.2005
Die Großmutter redete in der Mameloschn, also Jiddisch, der Großvater war streng gläubig, und im assimilierten Elternhaus, das größten Wert auf Kultur legte, wurde das österreichische Deutsch gesprochen, auch wenn Czernowitz längst nicht mehr zu Kakanien gehörte, als Aharon Appelfeld 1932 dort geboren wurde. Alljährlich reiste man, eine Art Bildungsurlaub, nach Wien, so Appelfeld. 1939 ging diese Welt unter. Deutsch, bis dahin im wahrsten Sinn des Wortes die Sprache seiner Mutter, wurde zur Sprache ihrer Mörder. […]
- Ein Ringen um die Sprache
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